Das ERONGO-Gebirge liegt im Herzen von Namibia, auf halbem Weg zwischen Windhoek und Swakopmund, und ist eines der ältesten Vulkankratergebirge der Welt. Die Gegend hat sich viel von ihrer ursprünglichen Schönheit und unberührten Natur bewahrt, trotz der Anwesenheit von Menschen und der Nähe zu der kleinen Stadt Omaruru. Undurchdringliches Buschland soweit das Auge reicht, noch immer die Heimat von einer weitestgehend unberührten Tier- und Pflanzenwelt, wird unterbrochen von majestätischen Höhen mit unzugänglichen Schluchten und gigantischen Felsformationen.
In dieser weitgehend unberührten Landschaft haben seit Urzeiten Wildarten wie Spitzmaulnashörner, Schwarznasen-Impalas, der große Kudu, Oryx, Hartmanns Zebra und Klippspringer ihre Heimat, jagen Leopard, Tüpfelhyäne und Schabrackenhyäne, auch Braune Hyäne oder Strandwolf genannt, leben Springböcke und Warzenschweine sowie viele weitere Vertreter der afrikanischen Tierwelt genauso wie gelegentlich auch wieder Elefanten.
Dass der ERONGO schon seit Jahrtausenden Menschen eine Heimat bietet, legen die zahlreichen Felszeichnungen nahe, die von Buschmännern schon weit vor unserer Zeitrechnung kunstvoll angefertigt wurden.
Die EMNS ist eine Initiative basierend auf – und in dankbarer Anerkennung derer – der Policy of Sustainable Use of Natural Resources der namibischen Regierung und der dadurch geschaffenen Anreize, Naturschutz auch außerhalb von Nationalparks zu betreiben. Als Aufsichtsbehörde im Jahr 1998 von einigen Einzelpersonen ins Leben gerufen, die von der Überzeugung getragen wurden, dass wahrer Naturschutz stets einem größeren Bild untergeordnet werden sollte, dass individuelle Schutzmaßnahmen immer berücksichtigt werden bzw. Ökosystemen untergeordnet sein sollten, die größer als Einzelobjekte sind, wurde das Projekt zu dem, was es heute ist, mit konstanter Führung und Unterstützung durch Mitglieder des Umwelt- und Tourismusministeriums von Namibia.
Dass das gefährdete Spitzmaulnashorn, Diceros bicornis bicornis, in den ERONGO-Bergen natürlich vorkam (die letzten Exemplare wurden 1974 in den Etosha National Park umgesiedelt), spielte eine wichtige Rolle bei den Überlegungen zur Gründung eines privaten Naturschutzgebietes in und um die ERONGO-Berge im Westen Namibias. Das Projekt basiert auch auf der Überzeugung, dass Naturschutzprojekte natürliche Gegebenheiten der Region, in der sie durchgeführt werden, darstellen.
Daher werden nur einheimische namibische Tierarten im Rahmen des Projektes geschützt, mit einem besonderen Fokus auf die gefährdeten und endemischen Arten. Als solche spielen das Spitzmaulnashorn und das endemische Schwarznasen-Impala, Aeceros melampus petersii, eine wichtige Rolle.
Von bescheidenen Anfängen ausgehend, ist das Projekt jetzt soweit, dass eine Reihe von Tourist Lodges, Gäste- und Jagdfarmen sowie Campingplätzen weitgehend zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen und eine bedeutende Anzahl von Touristen anziehen. Außerdem sind eine bedeutende Anzahl von Spitzmaulnashörnern und Schwarznasen-Impalas sowie zahlreiche andere einheimische namibische Arten geschützt.
Als solches kann die EMNS als Vorzeigeprojekt von Namibias natürlicher Pracht dienen und als erfolgreiche Umsetzung der Politik der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen der namibischen Regierung über bloße Einzelinteressen hinaus.
Das Projekt umfasst derzeit 20 Mitgliederfarmen und 12 geografisch integrierte unterstützende Nicht-Mitgliederfarmen in und rund um die Erongo Berge im Westen Namibias. Das Projekt umfasst eine Fläche von ca. 180 000 Ha.
Wichtige ökologische Merkmale sind die Berge selbst, sowie die diese umgebende Thornveld Savanne und zwei große Wasserläufe (der Omaruru River im Norden und der Khan River im Süden). Diese Eigenschaften ermöglichen eine saisonale Bewegung von Wildtieren im Rahmen des Projekts.
Das Spitzmaulnashorn, Diceros bicornis bicornis, hat früher in den Erongo Bergen gelebt, was durch zahlreiche Felsmalereien und Reibsteine, die in diesem Gebiet gefunden wurden und eben diese Spezies zeigen, bewiesen werden kann. Auch in jüngster Zeit kamen Spitzmaulnashörner noch in den Erongo Bergen vor, die letzten Exemplare wurden von den Behörden 1974 in den Etosha National Park umgesiedelt.
Dies war für uns ein Ansporn zu versuchen, diese bedrohte Tierart wieder in der Gegend einzuführen.
Die von Herrn Rudi Loutit vom MET durchgeführte Untersuchung kam zu dem Schluss, dass das Gebiet das Potenzial hat, ein Nashornschutzgebiet von weltweiter Bedeutung zu werden, die Tragfähigkeit wurde auf mindestens 70 Tiere geschätzt. Hierdurch wurden wir weiter ermutigt und schließlich wurden wir Partner im Black Rhinoceros Custodianship Programm der MET. Wir sind wirklich stolz und dankbar, Teil dieses Projektes zu sein.
Ab 2008 wurden Tiere, Bullen und Kühe, wieder in das Gebiet eingeführt. Wir versuchen alles Menschenmögliche zu tun, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wir patrouillieren täglich, um Wilderei zu verhindern, haben Kamerasysteme installiert und uns stehen Cyrocopters zur Verfügung.
Wie im Fall des Spitzmaulnashorns fühlen wir uns verpflichtet, zum Schutz einer anderen gefährdeten namibischen Tierart beizutragen, nämlich dem endemischen Schwarznasen-Impala.
Seit unser Projekt begonnen hat, haben wir es geschafft, einen sehr gesunden Bestand dieser Tierart aufzubauen.
In unserem Gebiet leben alle endemischen namibischen Huftiere, nämlich das Hartmann Zebra, das Damara Dik Dik und das Schwarznasen-Impala. Außerdem beheimaten wir neun namibische endemische Vogelarten und andere Tierarten, wie zum Beispiel die angolanische Zwergpython und die schwarze Manguste, die alle den vollen Schutz genießen.
Abgesehen von den endemischen Arten muss auch erwähnt werden, dass seltene und gefährdete Tierarten wie zum Beispiel Schabrackenhyänen, Leoparden und Geparden sowie der Wanderfalke und der Zwergadler in Zuchtprogrammen vorhanden sind. Natürlich kommen auch die typischen namibischen Wildtiere, wie das Kudu, Gemsbock, Springbock, etc. vor.
Wir haben Giraffen und Elenantilopen wieder eingeführt und schaffen es, stabile Zahlen dieser Tierarten aufzubauen.
Die EMNS ist eine gemeinnützige Gesellschaft namibischen Rechts mit Sitz in Omaruru, Namibia. Ihr Zweck ist gerichtet auf die Erhaltung des Gebiets, das von seinem Vorläufer, der ERONGO MOUNTAIN NATURE CONSERVANCY, als Komplex von Farmen in und um das ERONGO-Gebirge definiert wurde, mit seinem ausgedehnten Biotop in Form eines international anerkannten privaten Naturschutzgebietes, und:
1.
Die Verfolgung eines ökologischen Ansatzes, der es den Wildtieren erlaubt, sich ungehindert innerhalb des Naturschutzgebietes zu bewegen; alle Zäune müssen für das Wild passierbar sein. Eine Ausnahme kann für das Abhalten von Camps gemacht werden, die auf einer allgemeinen Mitgliederversammlung genehmigt werden müssen.
2.
Den wirksamen Schutz seltener Tierarten innerhalb des Schutzgebiets; ein Wildschutzzaun kann an den Außengrenzen des Schutzgebiets errichtet werden, wenn dies von der zuständigen Behörde (Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus) gefordert wird und ökologisch begründet werden kann.
3.
Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Schutzgebiets, indem den Mitgliedern nicht erlaubt wird, wildsichere Zäune zu errichten, mit Ausnahme der unter 1. genannten Lager. Mitglieder oder mögliche zukünftige Mitglieder innerhalb der idealen Grenzen dürfen nicht durch Wildschutzzäune ausgeschlossen werden. Sollten zwingende Gründe für die Errichtung eines temporären Wildschutzzaunes vorliegen, so ist diese auf einer Mitgliederversammlung zu erörtern und kann erst nach Ausschöpfung aller anderen Lösungsmöglichkeiten und unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte genehmigt werden.
4.
Die Erhaltung von extrem seltenen oder endemischen Wildtieren. Dazu gehören unter anderem, aber nicht ausschließlich, das Spitzmaulnashorn, das Schwarznasen-Impala, Damara-Dik Dik, Hartmanns Bergzebra, Hartlaub-Frankolin, der Rüppel-Papagei, die Angolanischer Zwergpython.
5.
Den Schutz und die Verbesserung der Lebensbedingungen der bedrohten Arten, die im ERONGO-Gebirge vorkommen. Dazu gehören unter anderem, aber nicht ausschließlich: Leoparden, Geparde, braune Hyänen, Klippspringer, Giraffen sowie Brutpopulationen von Schwarzadlern, Zwergadlern, Wanderfalken und anderen.
6.
Die Vermeidung der Verfälschung natürlicher Gegebenheiten und der Bedrohung des einheimischen Wildes durch das Verbot der Einführung von Wildtieren, die historisch nicht im ERONGO-Gebirge vorkamen.
7.
Die regelmäßige Erstellung von Bewirtschaftungsplänen, die die Grundlage für die sorgfältige Erhaltung aller wildlebenden Tiere bilden. Diese Bewirtschaftungspläne berücksichtigen sowohl nutzungsbezogene als auch ökologische Aspekte.
8.
Die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen innerhalb des Schutzgebiets.
9.
Bemühungen, einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Verbesserung der Lebensumstände vieler Namibier zu leisten.
Die ERONGO MOUNTAIN NATURE SANCTUARY ist eine gemmeinnützige Gesellschaft namibischen Rechts und am 16.12.2020 von dem namibischen Notar Udaneka Panduleni Nakamaela mit Amtssitz in Windhoek, Namibia, gegründet und am 29.01.2021 bei der Business and Intellectual Property Authority unter der Registernummer 22 / 2021 / 0099 registriert.
Die ERONGO MOUNTAIN NATURE SANCTURARY ist zugleich auch die ideelle Trägerin der ERONGO Verzeichnis für afrikanische Jagdwild.
Mit diesem Namen wird sowohl die Arbeitsgruppe erfahrener afrikanischer Berufsjäger, als auch das von ihnen herausgegebene Buch und die von ihnen herausgegebene Zeitschrift bezeichnet.
Zur Ethik der Jagd gehören auch die Kriterien der Arbeitsgruppe erfahrener afrikanischer Jäger und Berufsjäger für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen durch Jagd, die diese im ERONGO Verzeichnis für afrikanisches Jagdwild veröffentlichen. Die EMNS fördert diese Arbeitsgruppe bei der Weiterentwicklung dieser Kriterien. Sie unterstützt dazu auch die Veröffentlichungen des ERONGO Verzeichnis, zugleich auch als sein offizielles Mitteilungsorgan.
Vorsitzender
Hagen Denker
Professional Hunter / Big Game
Miteigentümer der Gäste-Farm AMEIB
der ERONGO MOUNTAIN NATURE SANCTUARY
für die ERONGO MOUNTAIN NATURE SANCTUARY